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Employer Branding: Erfolgsfaktoren der Zukunft

Neue Führung braucht das Land

Die wichtigsten Takeaways des Select Führungskongresses 2020
Keine Frage, die jetzige Zeit ist eine grenzüberschreitende Herausforderung: Bewährtes funktioniert nicht mehr, ganz Branchen kämpfen um ihre Existenz und müssen sich manchmal sogar komplett neu erfinden. Umso wichtiger ist es, jetzt mit Mut, Zuversicht und klarer Haltung in die Zukunft zu gehen.

Der diesjährige Select Führungskongress widmete sich diesem Thema und fokussierte Methoden und Denkweisen, die Unternehmen jenseits von wirtschaftlichen Kennzahlen attraktiv macht. Die Fachveranstaltung für Führungskräfte fand am 20. Oktober als Hybrid-Event in der Eventlocation SpiceMarket unter strengsten Hygienestandards vor einem handverlesenen Publikum und als Online-Event mit insgesamt rund 500 Teilnehmern statt. Experten aus unterschiedlichen Disziplinen verdeutlichten, dass es nie nötiger war, Haltung zu zeigen und konsequent eigene Wege zu gehen.

Wie gewinnt und hält man gute Mitarbeiter und Leistungsträger im Unternehmen – gerade jetzt in turbulenten Zeiten? Was bedeutet werteorientierte Führung und wie kann man sie leben? Es ging um gute Gefühle: Warum sie nicht nur ins Reich der Liebe gehören, sondern auch im Business eine feste Größe für mehr Erfolg sind. Und es ging um Potenziale, die wir alle entfalten können, wenn wir den Mut haben, neue Wege zu wagen. Hier die wichtigsten Takeaways für langfristigen Erfolg:

Takeaway #1 | Optimismus ist legales Doping für die Gewinner von morgen.

Optimismus als Nährboden für eine erfolgreiche Zukunft

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Mal ehrlich, beim Thema Optimismus denkt man nicht gleich an Deutschland. Allzu hoffnungsvolles Auftreten gilt bei uns als suspekt, wird als unrealistisch und naiv abgetan. Wir Deutsche neigen dazu, kritisch zu hinterfragen und lieber erst zu prüfen als sich unbedacht neuen Herausforderungen zu stellen. Doch diese Art, mit Machbarkeitsanalysen an eine gute Zukunft zu glauben, lässt uns Deutsche auch in Krisenzeiten zu Höchstform auflaufen.

Select Führungskongress 2020
Der promovierte Erziehungswissenschaftler und Spezialforscher Professor Dr. Jens Weidner hat verschiedene Arten von Optimismus erforscht und festgestellt, dass die erfolgreichste Form, der Best-of-Optimismus, hierzulande weit verbreitet ist. Solche Optimisten sind engagierte Macher, die ihre Ressourcen klug einsetzen, sich auf Chancen mit maßvoller Risikobereitschaft konzentrieren und gleichzeitig auf die Expertise von Kritikern hören. Und das, ohne sich von ihnen negativ beeinflussen zu lassen.

Laut Jens Weidner ist das das Geheimnis des „German Turbo“: Chancen und Machbarkeiten sondieren, entscheiden und dann – das ist unsere eigentliche Stärke – durchziehen und dranbleiben, gegen alle Kritik und negative Gedanken. So wird Optimismus zum Wettschein für eine Zukunft, wie wir sie uns vorstellen und wünschen.

Takeaway #2 | Mit dem Glück kommt der Erfolg.

Wenn der Job glücklich macht

© Evia Photos www.eviaphotos.com

 

Deutschlands Glücksexpertin Maike van den Boom brachte auf den Punkt, dass Glück nicht nur ein schönes Gefühl, sondern vielmehr Katalysator für echten Unternehmenserfolg ist. Die Glücksforscherin bereiste zahlreiche Länder und fand heraus, warum manche Unternehmen und Menschen glücklicher sind als andere – allen voran die Skandinavier. Auf einen Nenner gebracht hat Glück viel mit gelebten Werten zu tun, mit Verantwortung und mit der Freiheit, man selbst zu sein. Doch auch Vertrauen – laut Maike van den Boom das nordische Gold – hat viel mit Glück zu tun.

Schweden gehört zu den sogenannten high-trust countries. Also Länder, in denen das Vertrauen in seine Mitmenschen groß ist. Mit 68% Trust liegt Schweden weit vor Deutschland mit 38% oder unseren französischen Nachbarn mit nur 19 %. Skandinavier haben keine Angst vor der Zukunft, sind draufgängerischer, machen erstmal und schauen dann, was sie besser machen können. Sie schöpfen aus dem Vertrauensvorschuss, den sie bekommen und geben, und wissen, wer das ganze Potenzial eines Menschen will, muss den ganzen Menschen nehmen mit all seinen Schwächen. „Skandinavier gehen nackt in die Sauna und sie gehen nackt in die Arbeit“, schmunzelt Maike van den Boom. „Das heißt, sie trauen sich, zu sein wie sie sind und verbiegen sich nicht im Job, um im besseren Licht zu erscheinen.“

Maike van den Boom
Dieses Wertschätzen von Unterschieden führt zu einem Gefühl des Zusammenhaltes, das gerade in Krisenzeiten enorm wichtig ist und zu einem erfrischend offenen Umgang mit Fehlern. Denn Fehler gelten lediglich als Abweichung von der ursprünglichen Erwartung und helfen deshalb, uns auf den richtigen Weg zu bringen. Das setzt enorme Energien frei, was zu einer erstaunlichen Effizienz führt. Skandinavier leben das, was wir heute Agilität nennen: Ohne Statusdenken und Scheuklappen, miteinander statt nebeneinander zu arbeiten und mit der festen Überzeugung, dass das Glück und damit auch der Erfolg in den eigenen Händen liegen.

Takeaway #3 | Dass Hormone uns steuern, ist gut. Wenn wir sie steuern, wird es richtig gut.

Führung mit Hirn: Wie Hormone unsere Persönlichkeit beeinflussen

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Hormone haben eine enorme Wirkung auf uns. Doch immer noch haben sie den Ruf, uns eher durcheinanderzubringen als zu nützen. Zu Unrecht, findet die Neurowissenschaftlerin Dr. Franca Parianen Lesemann, denn ohne Hormone wären wir recht konfus.

Die promovierte Neurowissenschaftlerin hat das Zusammenspiel von Hormonen und Gehirn erforscht und erklärte den Teilnehmern des Select Führungskongresses auf unterhaltsame Weise, wie Hormone unseren Körper steuern und außerdem unsere Persönlichkeit formen. So sind Stresshormone dafür verantwortlich, uns in Gefahrensituationen Beine zu machen und bei der Arbeit die richtige Motivation zu verleihen. (Nor-)Adrenalin sorgt beispielsweise für Flow und den richtigen Fokus, Kortisol für den verstärkten Lerneffekt.

Wollen wir selbst unsere Motivation und unser Stresslevel beeinflussen, dann macht es wenig Sinn, auf ein stressfreies Leben zu setzen. Denn Stress ist auch alles, was neu ist, bei dem man etwas lernt und Herausforderungen überwindet. Viel sinnvoller ist es, chronischen Stress zu vermeiden und außerdem an der einen Stellschraube zu drehen, die den Stress unerträglich macht: Der Kontrollverlust. Genau hier können gute Führungskräfte und vorausdenkende Unternehmen anknüpfen: Den Mitarbeitern Sicherheit zu geben und einen guten Zusammenhalt sowie Ruhezeiten zu ermöglichen.

Select Führungskongress – Erfolgsfaktoren der Zukunft
In einem solchen Umfeld wird das Hormon Oxytocin ausgeschüttet, das uns von Beginn unseres Lebens an hilft, mit dem Druck von außen umzugehen und uns in andere hineinzudenken und zu fühlen. Testosteron dagegen ist vorwärtsgewandt, dominanzorientiert und für den Beschützerinstinkt ungemein nützlich. Mit welchem Hormon wir auf welche Herausforderung reagieren, ist auch eine Frage unserer Erfahrung. In unserer Kindheit formt sich unser Stress- und Bindungssystem und legt die Weichen, ob früher Stress uns abstumpfen oder sozial hypersensibel werden lässt.

Als Erwachsene zeigt sich das darin, wie wir auf Druck reagieren, auf andere Menschen und ob wir eine Umarmung vor dem Vorstellungsgespräch hilfreich oder überschätzt finden. Mit diesem Wissen lassen sich Hormone zu Komplizen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit machen, indem Führungskräfte Mitarbeitende richtig verstehen und wertschätzen.

Takeaway #4 | Mit Eigenverantwortung wächst nicht nur der Umsatz, sondern jeder Einzelne über sich hinaus.

Vom Mut, loszulassen: Der Weg zum selbstführenden Unternehmen

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Kann eine Firma ohne Chef existieren? Ja, sogar besser als mit Chef, sagt Stephan Heiler, Inhaber eines erfolgreichen Familienunternehmens, der Alois Heiler GmbH aus Waghäusel bei Karlsruhe. Denn ein Unternehmen ohne Hierarchien und formale Führung setzt ungeahnte Energien frei: Wenn die gesamte Belegschaft die Verantwortung übernimmt, haben die Mitarbeiter das Wohl des Unternehmens im Fokus statt sich selbst profilieren zu müssen.

Auf dem Select Führungskongress in Bruchsal gab der Unternehmer Stephan Heiler ungeschminkte Einblicke darauf, welche Hürden und Erfolge sein Unternehmen auf dem Weg der Transformation zur selbstführenden Organisation gemeistert hat. Als er 2011 die Geschäfte von seinem Vater und Firmengründer Alois Heiler übernahm, stand für den frischgebackenen Geschäftsführer schnell fest: Der wahre Chef ist der Markt.

Stephan Heiler
So machte er sich auf den Weg, die formale Führung bei Heiler Glas abzuschaffen und entwarf zusammen mit der Belegschaft ein Entscheidungsdesign, das jeden einzelnen Mitarbeiter gleichermaßen einbezieht. Entgegen den üblichen Gepflogenheiten war die Gruppe der Entscheider umso größer, je weitgreifender das Thema und dessen Konsequenzen waren. In einer solchen Unternehmensorganisation ist Eigenverantwortung Pflicht. Gemeinschaftliche Entscheidungen können zwar deutlich länger dauern und anstrengender sein als eine schnelle Order vom Chef, aber die Akzeptanz ist deutlich höher.

Auch wenn nicht alle einverstanden sind, reicht eine kritische Menge von dreißig bis vierzig Prozent an Mitarbeitern, die hinter einer Entscheidung stehen, für die neue Struktur. Zudem gibt es keine Boykottierer mehr, da jeder gefragt wurde und sich alle als Teil der Gemeinschaft fühlen. Am schwierigsten war es anfänglich für die Führungskräfte. „Viele der bisherigen Chefs mit Entscheidungsbefugnis hatten Probleme, anderen beim Fehler machen zuzugucken“, erinnert Stephan Heiler. „Das erfordert Mut und ein Vertrauen darauf, dass zum Schluss alles nicht nur gut, sondern besser wird.“ Inzwischen verzeichnet die Alois Heiler GmbH trotz schwieriger Zeiten beachtliche Umsatzzuwächse und hat vor allem selbstbewusste und eigenverantwortliche Mitarbeiter, die sich nicht mehr vorstellen können, zukünftig (wo)anders zu arbeiten.

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