Passende Mitarbeitende gewinnen und binden
Wie Sie mit der „Employee Experience“ Bewerbende und Mitarbeitende begeistern.
Die Stichworte demografischer Wandel und Fachkräftemangel sind in aller Munde. Demnach wird es für die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens wichtiger denn je, die Mitarbeitenden nicht nur zufriedenzustellen, sondern vor allem langfristig an das Unternehmen zu binden. Die Employee Experience hilft dabei, alle Emotionen, Interaktionen und Eindrücke der Bewerbenden und Mitarbeitenden mit dem Unternehmen zu sammeln und gleichzeitig als bedeutsamen Hebel für die Steigerung der Zufriedenheit sowie Mitarbeiterbindung zu nutzen. Dieser Artikel gibt Ihnen Ideen an die Hand, wie Sie durch die Employee Experience positive Erlebnisse für Bewerbende und Mitarbeitende schaffen und als Arbeitgeber begeistern.
Die Arbeitswelt ist geprägt von Digitalisierung, der voranschreitenden Globalisierung, dem Mangel an Fachkräften sowie vom demografischen Wandel (Zukunftsinstitut GmbH 2021, New Work). Die Bedürfnisse der Bewerbenden und Mitarbeitenden zu kennen, ist heutzutage für einen Arbeitgeber maßgeblich, um weiterhin erfolgreich zu sein. Oftmals liegt der Fokus in der Gewinnung von Mitarbeitenden. Jedoch achten neue Kolleg:innen vor allem nach der Einstellung darauf, ob die Versprechen seitens des Arbeitgebers eingehalten werden.
Was ist Employee Experience?
Mit welchen Touchpoints überzeugen?
Employee Experience: Meilensteine für mehr Bindung
1. Arbeitgeberbewertungen
Bewertungen auf Arbeitgeberbewertungsplattformen werden zunehmend wichtiger. Für 81 Prozent der Bewerbenden ist eine Bewertung mit mehr als 3,5 Sternen ausschlaggebend, um sich bei einem Unternehmen zu bewerben (Statista 2020). Unternehmen mit einem geringeren Score, wirken auf die Jobsuchenden unattraktiv.
Die zentralen Kernkriterien, auf welche die Jobsuchenden bei der Arbeitgeberwahl zudem achten, sind laut StepStone: Zeitliche Flexibilität, sinnhafte Arbeit, eine positive Unternehmenskultur, Karriereperspektiven und Weiterbildungsmöglichkeiten sowie das Gehalt und Benefits (Stepstone 2020, Arbeitgeberattraktivität).
Darüber hinaus ist es für Sie als Arbeitgeber von Relevanz, die Bewerbenden und Mitarbeitenden gezielt anzusprechen, um Bewertungen auf den Bewertungsplattformen zu erhalten. Insbesondere schlechte Bewertungen sind ein Anlass, um Optimierungschancen und Verbesserungspotenziale bestmöglich zu nutzen und im Unternehmen zu etablieren.
2. Active Sourcing
Ein weiterer Meilenstein ist das Aktive Sourcing. Dabei handelt es sich um eine Maßnahme, welche in der Personalbeschaffung eingesetzt wird, um Zielgruppen aktiv und direkt anzusprechen. Worauf ist als Arbeitgeber zu achten? Sprechen Sie Ihre Zielgruppen über z. B. Recruiting Kampagnen an. Wenn Sie sich für Kandidat:innen entscheiden, prüfen Sie die Übereinstimmung der Werte, um ein perfektes Match zu generieren und Frühfluktuation zu vermeiden. Darüber hinaus ist eine klare und eindeutige Kommunikation nach außen wichtig, um nicht nur Vertrauen und Glaubwürdigkeit aufzubauen, sondern auch die Empfehlungsbereitschaft zu erhöhen.
Die wichtigsten drei Aspekte auf einen Blick sind:
- Persönliche Ansprache der Zielgruppe durch z. B. Social Media Recruiting, Kampagnen
- Für ein perfektes Match: Abstimmung der Werte & Ziele des Unternehmens mit denen der Kandidat:innen
- Klarheit & Eindeutigkeit in der Kommunikation nach außen
Nutzen Sie Active Sourcing, um Vorteile wie Kostenersparnisse und passende Kandidat:innen für offene Vakanzen erfolgreich für sich einzusetzen.
3. Jobmessen & Events
4. Stellengesuche
Wenn Sie als Arbeitgeber eine Stellenanzeige schalten, wie werden die Kandidat:innen auf Ihre offene Vakanz aufmerksam? Welche Aspekte gilt es als Arbeitgeber zu berücksichtigen?
- Nutzung von Stellenbörsen
- Überzeugende Karriereseiten
- Nutzung von Empfehlungen
Die Nutzung von Stellenbörsen ist ein wichtiges Instrument für das Recruiting – wenn es richtig eingesetzt wird. Denn die Auffindbarkeit ist erst dann optimal gewährleistet, wenn auch die Stellenbörsen genutzt werden, auf welchen sich die Zielgruppe bewegt. Zudem sind weitere Aspekte wie die Wahl der richtigen Keywords und Kanäle sowie attraktive Benefits zu berücksichtigen, um die Ansprache zu optimieren.
Stellen Sie sich als Arbeitgeber die Frage: Überzeugen Sie mit Ihrer Karriereseite? Denn sie ist die Online-Visitenkarte Ihres Unternehmens. Prüfen Sie Ihre Homepage auf Aktualität, Design und Nutzerfreundlichkeit mit Blickwinkel Ihrer Zielgruppe. Werden Ihre Werte und Besonderheiten für die potenziellen Kandidat:innen ersichtlich und wie ist die Schnelligkeit des Bewerbungsverfahrens?
Wie bereits im Meilenstein „Arbeitgeberbewertungen“ wird ersichtlich, wie wichtig gute Bewertungen sind, um als Arbeitgeber attraktiv zu wirken. Nutzen Sie zudem Ihre Empfehlungen. Sprechen Sie über Ihre Erfahrungen mit Freunden, Verwandten und Bekannten. Denn auch Ihre Meinung zählt und bringt das Unternehmen ein Stückchen weiter.
5. Bewerbungsprozess
Der Bewerbungsprozess entscheidet darüber, ob die Kandidat:innen Ihr Unternehmen näher kennenlernen möchten oder den Prozess frühzeitig abbrechen. In einer Befragung von softgarden 2019 ist festzustellen, dass 58 Prozent der Jobsuchenden bereits einen Bewerbungsprozess abgebrochen haben, obwohl sie die Stelle interessant fanden. Zudem geben 56 Prozent an, dass das Bewerbungsverfahren zu umständlich und für 42,5 Prozent die Reaktion des Unternehmens zu langsam sind. 45,1 Prozent der Jobsuchenden möchten nicht mehr als zehn Minuten Zeit investieren, um ein Online-Bewerbungsformular auszufüllen (softgarden 2019, Wie nehmen Kandidaten aktuell Recruitingprozesse wahr?). Zusammenfassend gilt es im Bewerbungsprozess zu berücksichtigen: Schnelligkeit, Klarheit und die persönliche sowie individuelle Ansprache der Zielgruppe.
6. Vorstellungsgespräch
Auch für das Vorstellungsgespräch gilt: Überzeugen Sie mit Persönlichkeit und schaffen Sie eine entspannte Atmosphäre. Bleiben Sie authentisch und zeigen Sie den Charakter des Unternehmens glaubwürdig auf. Somit ist nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch Nachbereitung eines Vorstellungsgesprächs der Schlüssel zum Erfolg. Zu Beginn sind vor allem die Bewerbungsunterlagen gründlich zu prüfen und sich mit den potenziellen Kandidat:innen auseinanderzusetzen. Ein vorbereiteter Interviewleitfaden unterstützt das Gespräch zudem, um nicht nur inhaltlich einen Rahmen abzustecken, sondern vor allem auch die Zeit im Blick zu behalten. Schaffen Sie insbesondere eine Wohlfühlatmosphäre, indem Sie die Räumlichkeiten mit z. B. Getränken ausstatten. Nach dem Vorstellungsgespräch sind die Notizen zu ordnen und aufzubereiten, damit keine wichtigen Informationen zu den Kandidat:innen verloren gehen. Lassen Sie nicht zu viel Zeit verstreichen, um den Bewerbenden eine Rückmeldung zu geben (personalwissen 2022).
Auch hier ist die Reaktionszeit entscheidend. Laut softgarden 2019 erfüllen die meisten Unternehmen die Erwartungen der Bewerbenden nicht und melden sich zu spät nach dem Bewerbungsgespräch. Nur 27,1 Prozent der Befragten geben an, dass sie nach 1-2 Wochen eine Rückmeldung erhielten (softgarden 2019).
7. Pre- & Onboarding
Der Preboarding-Prozess beginnt bereits nach Vertragsabschluss und dauert bis zum ersten Arbeitstag im Unternehmen. Je nachdem liegen Wochen oder sogar Monate dazwischen. Insbesondere hier ist zu empfehlen, die Mitarbeitenden einzubeziehen durch z. B. die Einladung zu Firmen- oder Teamevents und den Kontakt aufrechtzuerhalten. So fällt der Einstieg in das Unternehmen sowie die Unternehmenskultur leichter und die Bindung wird zudem gestärkt.
Machen Sie den ersten Arbeitstag zu Beginn des Onboarding-Prozesses zu einem Erlebnis, damit sich die Mitarbeitenden rundum wohl und willkommen fühlen. Vor allem ein Einarbeitungsplan schafft Orientierung und das Kennenlernen der Kolleg:innen, Kultur und Prozesse sind anfangs entscheidend. Daraufhin sind Teambuilding-Maßnahmen, regelmäßige Feedbackgespräche und eine kontinuierliche Einbindung ausschlaggebend, um die Mitarbeitenden vollständig in das Unternehmen zu integrieren.
8. Unternehmenskultur
Wie sieht Ihre Unternehmenskultur aus?
Die im Unternehmen gelebten und vorgelebten Werte prägen die Unternehmenskultur elementar. Auch das daraus abgeleitete Leitbild ist ausschlaggebend dafür, wie gut sich die neuen Mitarbeitenden mit dem Unternehmen identifizieren können. Die Unternehmenskultur zeigt zudem auf, was Sie für eine Verhaltensweise der Mitarbeitenden akzeptieren und vor allem welchen Sinn Sie damit verfolgen. Hierbei sind die Perspektiven der neuen Kolleg:innen besonders wertvoll, um die Kultur nicht nur zu reflektieren, sondern vor allem auch Verbesserungsvorschläge mitaufzunehmen.
9. Mitarbeiterentwicklung
10. Feedbackgespräche
Die Haufe Studie von 2020 zeigt auf, dass 91 Prozent der Befragten eine positive Feedback-Kultur als relevant einstufen. Wobei 48 Prozent sogar der Meinung sind, dass Feedback unterstützt, sich sowohl persönlich als auch fachlich weiterzuentwickeln. Somit kann Feedback nicht nur die Motivation steigern, sondern auch die Mitarbeiterzufriedenheit. Geben Sie ehrliches und konstruktives Feedback, denn das sind wesentliche Aspekte, die es zu beachten gilt (Haufe Studie 2020, Feedback-Kultur in Unternehmen). Zudem kann Feedback in Form von Erwartungen oder zur Motivationssteigerung gegeben werden. Auch die Methode des 360 Grad Feedbacks, bietet eine hervorragende Möglichkeit, Kompetenzen und Leistungen der Mitarbeitenden aus mehreren Perspektiven rundum zu beurteilen. Hierfür werden die Sichtweisen des Teams, der Mitarbeitenden, der Führungskraft, von externen Personen (z. B. Kunden) sowie die Selbsteinschätzung des jeweiligen Mitarbeitenden herangezogen und betrachtet. Feedbackgespräche dienen demnach dazu, herauszufinden wo der Mitarbeitende sich noch hin entwickeln kann oder welche Hindernisse im Wege stehen.
Gestaltung Ihrer eigenen Employee Experience
Führung
Crossfunktionalität
Mitarbeitende einbeziehen
Perspektivenwechsel
Unternehmenskultur & -ziele
Erfahrungen messbar machen
Employer Brand Erlebnis
Fazit
Als Unternehmen gilt es heutzutage die Mitarbeitenden und Bewerbenden nicht nur von sich zu überzeugen, sondern vor allem zu begeistern. Sie als Unternehmen stehen vor der Herausforderung, so viele positive Touchpoints wie möglich zu generieren, um nicht nur den „War for talent“ zu gewinnen, sondern auch den Fachkräftemangel im eigenen Unternehmen zu besiegen. Denn die Employee Experience ist ein wichtiger Grund, warum sich eine Person für oder gegen Sie als Arbeitgeber entscheidet.
Die Meilensteine für mehr Bindung und Gestaltungsmöglichkeiten für die Employee Experience sind wertvolle Tipps und Tricks, die Sie unterstützen auch Ihre Mitarbeitende und Bewerbende von sich zu begeistern.
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